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Island-Nachrichten von Januar bis März 2008



Scandinavian Travel Award für Island ProTravel

Berlin (ipt) - Gewaltige Fjorde, eingerahmt von dunklen Basaltbergen und bis zu 400 Meter hohen Steilküsten, machen Islands Westen zu einem Naturschauspiel ohnegleichen. Nur über ein schmales Gelenk von zehn Kilometern Breite mit dem Rest der Insel verbunden, bilden die über 70 Fjorde den westlichsten Zipfel Europas. Hier ist nicht nur die Einsamkeit fast grenzenlos, sondern auch der Fischreichtum. Jahrhunderte alte Fischerdörfer schmiegen sich malerisch in die Fjordlandschaft und künden von der Haupteinnahmequelle der isländischen Wirtschaft - dem Fischfang. Inmitten dieser grandiosen Kulisse, die bisher kaum Anziehungspunkt für Touristen war, hat der Hamburger Spezialveranstalter Island ProTravel (IPT) mit isländischen Partnern und dem Angel-Spezialisten Vöglers Angelreisen aus Hamburg in drei Fjorden ein Projekt ins Leben gerufen, das erstmals auf innovative die beiden wichtigsten Zweige der isländischen Wirtschaft - Fischfang und Tourismus - miteinander verbindet. Dafür erhielt der Veranstalter im Rahmen der ITB Berlin den renommierten Scandinavian Travel Award für die beste Innovation. Neben Booten mit eigener Fischfangquote wurden mehrere Dutzend Ferienhäuser für je vier bis fünf Angelgäste, teils liebevoll restaurierte ehemalige Kapitänsdomizile, teils neu gebaute Blockbohlenhäuser, in den Orten Sudureyri, Thingeyri und Flateyri angeschafft. Dazu hat der Veranstalter sehr erfolgreich Paketangebote aufgelegt, die Angeltouristen innerhalb von nur 50 Flugminuten in die abgelegene Fjordlandschaft bringen. 2007 lag die Zahl der Buchungen bereits bei 1.250.

Was die Angler nicht mit nach Hause nehmen, wird in den Fischfabriken vor Ort verarbeitet und sorgt für Umsatz bei den isländischen Bootsbesitzern. Eine echte Chance für die von Landflucht geplagten Westfjorde. Geangelt werden kann von Mai bis Mitte September, womit sich die kurze Touristensaison Islands deutlich verlängert. "Damit helfen wir nicht nur den Menschen vor Ort, auch die Reisepreise können sich jetzt mit denen Norwegens messen, wo aber längst nicht mehr so viele und große Fische im Meer schwimmen wie vor Island", erklären die IPT-Geschäftsführer Anka Bröcker und Gudmundur Kjartansson die Idee.

Den zweiten Preis im Bereich Innovation erhielt der finnische Reiseveranstalter Archtours Ltd., der 1998 von drei Architekten gegründet wurde und auf Reisen mit dem Schwerpunkt Architektur und Städtebau vor allem in Finnland spezialisiert ist. Der Preis für die beste Erfolgsgeschichte ging an das Hemsedal Turistkontor, das vor allem als finnische Winterdestination bekannt ist, und mit findigen Sommerangeboten jetzt ganzjährig viele Arbeitsplätze schafft. Die Angebote reichen von Wander- und Fahrradtouren oder einer Bergtour mit historischem Touch bis hin zu Elch- und Forellensafaris. Den zweiten Preis in der Kategorie Erfolg erhielt der schwedische Wikingerpark Fotevikens Museum, der die größte historisch rekonstruierte Wikingersiedlung in Skandinavien unterhält. (17. März 2008)


Staudamm-Projekt erreicht neue Kostendimension

Damm in Kárahnjúkar übersteigt Milliardengrenze

Chemnitz (ms) - Laut dem Fréttablaðið wird der Staudamm im östlichen Hochland für das Kraftwerk des U.S.- Aluminiumkonzern Alcoa teurer als bisher angenommen. Das verkündete am Donnerstag der isländische Minister für Wirtschaft, Össur Skarphédinsson. Die Kosten für das Projekt waren zu Beginn des Bau im Jahr 2004 noch auf rund 173 Millionen Euro geschätzt wurden. Durch einige Komplikationen, wie zum Beispiel das frühzeitige Einsetzen von Tauwetter in den ersten Wochen und somit zur Überschwemmung der Baustelle oder auch ein tödlicher Unfall, verzögerte sich der Bau erheblich. Nun schätze man die Ausgaben auf über eine Milliarde Euro. Doch Skarphédinsson verkündete auch gute Nachrichten: So soll die Rentabilität des Kraftwerkes aufgrund der gestiegenen Aluminiumpreise gestiegen sein. Demzufolge steigt auch die Rendite des Wasserkraftwerks von einst 11,9% auf 13,4% an.

Alcoa ist der zweitgrößte U.S.-Aluminiumkonzern und hatte 2006 einen Jahresumsatz von 19,5 Milliarden Euro. Die anfängliche Skepsis der Bevölkerung gegenüber dem Unternehmen hat sich in eine weitesgehende Zustimmung gewandelt. Die von wachsender Arbeitslosigkeit durch strengere Fischfangquoten und dem Rückgang der Kabeljaupopulation betroffene östliche Region, sieht hier etwa 800 neue Arbeitsplätze. (11. März 2008)


Isländische Gletscher schmelzen schneller

Größter Rückgang der Gletscher der GeschichteVulkanasche im Eis des Vatnajökull

Chemnitz (ms) - Wie die Isländische Energiebehörde verkündete, schmelzen die Gletscher auf der Insel massiver und schneller ab, als erwartet. Insgesamt schmelzte mehr Eis ab als in den vergangenen 10 Jahren zusammen. Die größte zusammenhängende Eisfläche in Europa, der Vatnajökull, verliere zum Beispiel bis zu einem Meter jährlich an Dicke. Bei einer Gesamtdicke von bis zu 1000 Metern wäre der Vatnajökull bei diesem Tempo bereits zum Ende des Jahrhunderts verschwunden. Bis auf eine Ausnahme betrifft es alle isländischen Gletscher, gab Oddur Sigurdsson von der Isländischen Energiebehörde bekannt. Die Messungen stammen aus 47 Messstationen in der Nähe der jeweiligen Gletscher.

Gründe des Abschmelzens sind der zurückgegangene Schneefall sowie die steigenden Temperaturen. In den 1930ern und 1940ern gab es eine vergleichbare Wärmeperiode wie sie momentan herrscht. Nichtsdestotrotz wirkte sich diese nicht so drastisch auf das Abschmelzen der Gletscher aus. Heutzutage betrage der Rückgang einiger Gletscher bis zu 100 Meter in einem Jahr. Allerdings begründet Sigurdsson diese Entwicklung mit einem natürlichen Warm-Kaltrhythmus. Als die ersten Siedler im 9. Jahrnundert auf Island ankamen, war das Klima milder als bis zum vergangenen Jahrhundert. Bis heute hat sich das Klima stetig abgekühlt bis es Ende des 18. Jahrhunderts wieder begann wärmer zu werden. Allerdings birgt das Abschmelzen, vor allem des Vatnajökulls, einige Gefahren. Die Wassermassen würden für großräumige Überflutung sorgen. Der Boden auf Island ist generell rar mit Vegetation bedeckt, die diese Wasserflut, wenn auch nur teilweise, aufnehmen könnte. Außerdem würde Island eine wichtige Besucherattraktion verlieren. (18. Februar 2008)


"White Night Wedding" ist Kino-Hit auf der Insel

Neue Komödie von Baltasar Kormákur bricht alle Besucherrekorde

Chemnitz (ms) - Der neueste Film unter Regie des renommierten isländischen Regisseurs Baltasar Kormákur "White Night Wedding" (Originaltitel "Brúðguminn") bricht auf der Insel alle Besucherrekorde. Bereits zwei Tage, nachdem er in den Kinos anlief, besuchten 20 % der isländischen Bevölkerung diesen Film. Angelehnt an das Drama "Ivanov" von Anton Chechov thematisiert der Streifen das Leben des Professors Jón, der mit sich und seinem Leben nicht mehr zurecht kommt. Die Liebe zu seiner Frau ist schon seit langem vergangen und nun fühlt er sich zu einer Jüngeren hingezogen.

Die Besetzung ist ausschließlich isländisch, gedreht wurde ebenfalls nur in Island. Um genau zu sein auf der Insel Flatey. In der Hauptrolle ist einmal mehr das Aushängeschild des isländischen Films zu sehen: Hilmir Snær Guðnason, der hierzulande spätestens nach seinem deutschen Debüt in "Erbsen auf halb Sechs" bekannt sein sollte. Das Besondere an "White Night Wedding": Kormákur hat das Stück gleichzeitig für Kino und Theater verfasst. Sozusagen zwei in einem.

Wann der Film in den deutschen Kinos laufen wird, steht jedoch leider noch in den Sternen, denn ein Filmverleih wurde für den europäischen Vertrieb noch nicht gefunden. Man muss sich also sicher noch bis zu einem Jahr gedulden, bis der Kassenschlager aus Island auch bei uns zu sehen sein wird. (09. Februar 2008)


Gemeinschaftsprojekt zwischen Island und Deutschland

Erbe der Wikinger soll länderübergreifend in UNESCO-Liste aufgenommen werden

Chemnitz (ms) - Am 4. Februar haben sich die Vertreter aus Island, Deutschland, Dänemark und Schweden in Kiel auf einen gemeinschaftlichen Antrag bei der UNESCO für die Wikingerstätten geeinigt.

Island wird demnächst den Antrag bei der UN-Organisation einreichen. Bereits im September des vergangenen Jahres hatte der isländische Botschafter Ólafur Davídsson geäußert, bei diesem Vorhaben würde Island die Federführung übernehmen. Die Idee besteht darin, dass einzelne Wikingerstätten in den beteiligten Ländern zu einem Ganzen zusammengeschlossen werden sollen und somit als ein Gemeinschafts-Weltkulturerbe auf der Liste der UNESCO stehen. Das Projekt läuft unter dem Titel "Phenomena and Monuments of Viking Culture". Dabei definierte man die Phänomene als Auswirkungen und Einflüsse der Wikinger und ihrem Schaffen auf der ganzen Welt. "Wo sich die Wikinger niederließen, erschufen sie eine neue, moderne Gesellschaftsstruktur. Für diese Seite unserer Geschichte und Kultur wollen wir das Interesse der Welt wecken", erklärte Islands Kulturministerin Þorgerdur Katrín Gunnarsdóttir. Ziel des Projektes ist die Pflege und der Erhalt der Stätten, wie auch die einheitliche Präsentation der Weltöffentlichkeit gegenüber. Island betritt mit dieser Art des Antrags weitgehend Neuland in der UNESCO, da solche Gemeinschaftsanträge bisher äußerst selten eingereicht wurden. Die UNESCO selbst reagierte darauf positiv.

Island ist bereits seit 2004 mit dem Þhingvellir Nationalpark auf der Kulturerbeliste verzeichnet, der als einer der ältesten Orte der Rechtsprechung und Politik der Wikinger gilt. Deutschland möchte mit den Großdenkmalen "Danewerk" und "Haithabu" zu dem Projekt beitragen. Für Deutschland wäre es dann der 33. Eintrag auf der Welterbeliste. Weiterhin Interesse als Partner meldeten Norwegen und Kanada an. (07. Februar 2008)


Neuer alter Krimi von Indriðason kommt

Deutsche müssen 10 Jahre auf zweiten Teil warten - im Sommer ist es soweit:

Chemnitz (ms) - Im Juni 2008 wird auf dem deutschen Markt das Werk "Todesrosen" des isländischen Star-Autor Arnaldur Indriðason erscheinen. Der Original-Titel "Daudarósir" kam bereits 1998 heraus, doch erst 10 Jahre später können es auch die deutschen Island-Krimi Fans lesen. Veröffentlicht wird es zuerst bei edition Lübbe. "Todesrosen" ist der Nachfolger von dem Buch "Menschensöhne" und somit der zweite Krimi der bis jetzt sieben-teiligen Erlendur-Serie.

Diesmal dreht sich alles um ein junges Mädchen, das nackt auf dem Grab des isländischen Freiheitskämpfers Jón Sigurdsson in einer Sommernacht gefunden wird. Wieder ermitteln Erlendur und seine Crew und machen unangenehme Entdeckungen: die Tode ist eine Drogenabhängige und die isländische High-Society scheint in diesen Fall verwickelt zu sein.

Auf Nachfrage nannte Lübbe die Gründe für die extrem lange Verzögerung der Veröffentlichung: als man ein erstes Werk von Indriðasons in Deutschland plante zu veröffentlichen, wurde gerade in dieser Zeit das dritte Band "Nordermoor" in Island mit dem "Nordischen Krimipreis" ausgezeichnet. Auch die folgenden Bücher entwickelten sich schlagartig zu Bestsellern in den skandinavischen Ländern. Mit diesen Werken gestaltete sich der Markteinstieg natürlich reibungslos. Das veranlasste die Verleger, die beiden ersten Werke "Menschensöhne" und "Todesrosen" zeitversetzt herauszubringen. Weiterhin ließ Lübbe erahnen, dass zwei weitere Krimis mit Erlendur in Planung seien. Der nun geplante Termin der Veröffentlichung des Werks "Todesrosen" ist der 10. Juni 2008. (01. Februar 2008)


Platz fünf für Island bei Insel-Wertungsliste

Island für gute Tourismus-Logistik gelobt - 111 Inseln der Welt in der Bewertung

Chemnitz (ms) - Das Magazin "National Geographics Traveler" kürte Anfang Januar Island zur fünft schönsten Insel der Welt. Auf der Liste waren weitere 111 Inseln aufgeführt. Entscheidungskriterien waren zum Beispiel, wie im betreffenden Land mit der Natur umgegangen wird, die Naturbelassenheit im Allgemeinen, die Qualität des Tourismusmanagement oder der Zustand kultureller Schätze und Sehenswürdigkeiten. Darüber entschieden ganze 522 Experten aus der Tourismus- und Geographieszene aus aller Welt. Island konnte bei den Juroren mit der umweltbewussten und naturnahen Mentalität seiner Bewohner punkten. Außerdem bemerkten die Experten positiv, dass Vielfalt und Nachhaltigkeit im Tourismus in Island groß geschrieben werde. Weiterhin glänzte die Feuerinsel mit ihrem optischen Gesamteindruck. Jedoch war man sich einig, dass das neue Staudammprojekt im Osten des Landes für ein Aluminiumwerk eine eher negative Entwicklung sei. Befürchtet werden Naturschäden, die in so einem Ausmaß auf Island noch nie da gewesen sind. Man hoffe hier, dass es bei einem einmaligen Projekt dieser Art auf der Atlantikinsel bleibt.

Insgesamt erreichte Island 80 Punkte von 100 möglichen Punkten. Somit teilt sich Island den fünften Platz mit der australischen Känguru Insel und der amerikanischen Insel Mackinac, die ebenfalls 80 Punkte erreichten. Zu bemerken ist, dass die benachbarten Färöer-Inseln Sieger dieser Einschätzung wurden. Insgesamt waren auf den Top-Plätzen eine Vielzahl nordeuropäischer Inseln, noch vor den klassischen Trauminseln der Karibik, zu finden. (13. Januar 2008)



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