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Energiewirtschaft in Island

Windkraftanlage im südlichen Hochland
Windkraftanlage im südlichen Hochlandn

Island ist vulkanisch aktiv, weshalb die Erdwärme nicht wie in anderen Gebieten der Erde tief in der Erdkruste zu finden ist, sondern relativ nah an der Erdoberfläche. In vielen Gebieten Islands wird das Grundwasser daher erhitzt, steigt nach oben und tritt als eine heiße Quelle oder Geysir an die Oberfläche. Diese Thermalquellen - von ihnen gibt es schätzungsweise 600 bis 700 Stück auf Island - werden dort schon seit vielen Jahrhunderten genutzt. Bereits 1928 wurde in Reykjavik nach heißem Wasser gebohrt. Die Heißwasserwerke versorgen heute den größten Teil der Haushalte mit heißem Wasser. Dieses wird aber auch für Schwimmbäder und Gewächshäuser genutzt. Die Erdwärme kann aber nicht nur zu Heizzwecken verwendet werden, sondern auch zur Stromerzeugung, indem der Wasserdampf über Wärmeaustauscher Turbinen antreibt. Das heiße Wasser aus den Thermalquellen stellt also eine äußerst kostengünstige und zugleich umweltfreundliche Energiequelle dar.

Eine andere umweltfreundliche Art der Energiegewinnung ist die Nutzung der Wasserkraft. Die zahlreichen Flüsse Islands, die an den großen Gletschern des Landes entstehen, bieten enorme Wassermengen, die mittels Wasserkraftwerke in Strom umgesetzt werden können. Etwa 6,4 Mrd. Kilowattstunden Strom wird auf diese Weise in Island jährlich erzeugt. Auch hier liegen die Kosten der Elektrizitätsgewinnung äußerst niedrig. Eine Kilowattstunde kostet daher in Island weniger als drei (europäische) Cent.

Energiequelle Verbrauch Jahr 2000 in %
Inländische Produktion Geothermische Energie 53,9
Wasserkraft 16,7
Summe 70,6
Importierte Energie Öl 26,6
Kohle 2,9
Summe 29,4

Wie die obige Tabelle zeigt, produziert Island über 70 Prozent seines Energiebedarfs im eigenen Land. Der größte Anteil der importierten Energie findet sich im Öl bzw. Benzin für Kraftfahrzeuge und Schiffe. Im Laufe der letzten Jahre ist jedoch der prozentuale Anteil der importierten Energie leicht zurückgegangen, während die Produktion im Inland zunahm.

Die Stromgewinnung mit Hilfe der genannten umweltfreundlichen und äußerst kostengünstigen Methoden wird in Island schon seit einigen Jahrzehnten betrieben. Die Unternehmen dieser Branche exportieren ihre Energie zwar nicht, aber sie machen den Standort Island für jene Industrien attraktiv, die aufgrund ihrer Produktion einen hohen Energiebedarf haben.



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