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Stahlschiff Garðar

Im Südwesten der Westfjorde zweigt von der Straße 62 der Órlygshafnarvegur (Straße 612) westwärts in Richtung Látrabjarg ab. An der Abzweigung weist ein Schild darauf hin, dass es auf der weiteren Strecke keine Tankmöglichkeit mehr gibt. Nach einigen Kilometern endet der Asphalt und die 612 führt als Schotterpiste weiter.

Hier liegt am Strand die Garðar BA 64, die 1912 in Norwegen erbaut wurde. Das Schiff war ursprünglich sowohl mit Segeln als auch mit Dampfmaschinen ausgerüstet und für den Walfang im Südatlantik bestimmt. 1936 verkaufte Norwegen die Globe IV - so der erste Name des Schiffes - an die Färöer Inseln, die es nach dem Zweiten Weltkrieg wiederum an Island weiter verkauften. Dort wurde es in Siglunes SI 89 umgetauft und die Dampfmaschinen durch Dieselmotoren ersetzt. 1963 wechselte das Schiff seinen isländischen Eigentümer und erhielt schließlich den Namen Garðar. Im Dezember 1981 wurde das Fischereischiff ausgemustert. Doch anstatt es im Meer zu versenken, schleppte man es an die Küste des Tals Skápadalur im Patreksfjörður. Seitdem rostet das älteste Stahlschiff Islands vor sich hin.

Stahlschiff Garðar