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Island-Nachrichten von April bis Juni 2010

Krater am Fimmvörduháls erhalten Namen

Darmstadt (Eldey.de) - Die bei der Eruption im März und April dieses Jahres entstandenen Krater am Fimmvörduháls sind nicht weiter namenlos. Ein Komitee für topographische Namensgebung und das Bildungsministerium einigten sich in dieser Woche auf "Magni" und "Módi". Die Namen gehen zurück auf die altnordische Mythologie und bezeichnen die Söhne des Donnergottes Thór. Ausschlaggebend für die Wahl dieser Namen war die geographische Nähe zum benachbarten Tal Thórsmörk. Das bei dem Ausbruch entstandene Lavafeld wurde Godahraun getauft, da die Lava bei der Eruption in Richtung des Gebiets Godaland geflossen war. Bei der Namensfindung hat das Komitee rund 150 Vorschläge aus der isländischen Bevölkerung berücksichtigt.

Die Kater entstanden zwischen dem 21. März und 11. April 2010 während einer Spalteneruption am Pass Fimmvörduháls zwischen Skógar und Thórsmörk in Südisland. Kurz nach dem Erlöschen brach etwa zehn Kilometer weiter westlich der Eyjafalla-Vulkan unter dem gleichnamigen Gletscher Eyvafallajökull aus und sorgte mit seiner Aschewolke für massive Behinderungen des Flugverkehrs in ganz Europa. Der Wanderweg über den Pass Fimmvörduháls wird derzeit neu verlegt und soll demnächst wieder für Wanderer geöffnet werden. Besucher werden dann die Möglichkeit haben, die Krater Magni und Módi aus der Nähe zu besichtigen. (17. Juni 2010)


Neuer Bürgermeister in Reykjavik

Darmstadt (Eldey.de) - Islands beliebtester Komiker, Jón Gnarr, ist als neuer Bürgermeister von Reykjavik vereidigt worden. Bei den Kommunalwahlen am 29. Mai war er mit seiner neu gegründeten Partei Besti Flokkurinn auf 34,7 Prozent der Stimmen gekommen und konnte damit 1,1 Prozentpunkte mehr für sich verbuchen als die Unabhängigkeitspartei. Die Sozialdemokraten waren auf nur noch 19,1 Prozent abgerutscht. Der Wahlsieg gilt als Protest gegen die Verantwortlichen für die Finanzkrise. Viele Wahlberechtigte hatten sich von den etablierten Parteien abgewendet, denen vorgeworfen wird, das Land in eine schwere Finanz- und Existenzkrise geführt zu haben.

Als Jón Gnarr Ende vergangenen Jahres ankündigte, mit seiner Partei Besti Flokkurinn ("Die beste Partei") bei den Kommunalwahlen anzutreten, hielten dies die meisten Isländer zunächst für einen Witz. Im Wahlkampf versprach der 43-Jährige dann kostenlose Handtücher im Schwimmbad einzuführen, auf Island gestrandete Eisbären in den Zoo zu bringen und das Parlament bis 2020 von Drogen zu befreien. Zudem solle Reykjavik schuldenfrei werden. Wie er das machen soll, wisse er allerdings noch nicht. Einige Wahlversprechen waren natürlich nur eine Provokation, erklärte Gnarr gegenüber den Medien.

Doch viele andere Versprechen wolle er tatsächlich wahr machen. Die Spaßpartei Besti Flokkurinn ist hierfür eine Koalition mit den Sozialdemokraten eingegangen. (16. Juni 2010)


Eyjafjallajökull stellt Tätigkeit ein

Eyjafallajökull
Archivbild: Eyjafallajökull
gegen 20 Uhr am 10. Mai 2010
Darmstadt (Eldey.de) - Der Gletschervulkan Eyjafjallajökull in Südisland hat am Pfingstwochenende seine Eruptionen eingestellt. Der Geophysiker Magnus Tumi Gudmundsson erklärte, dass Wärmebilder aus der Luft keine Aktivitäten im Krater mehr zeigten. Der Journalist Ómar Ragnarsson bestätigte am Pfingstsonntag diese Beobachtungen. Derzeit steigt nur noch Wasserdampf von der Gipfelregion des Vulkans empor. Bereits in den vergangenen Tagen hatten sich die Ausbrüche etwas abgeschwächt und nur noch wenige Erdbeben konnten in der Region registriert werden. Ob der Vulkanausbruch nun gänzlich beendet ist, kann jedoch noch nicht gesagt werden. Auch im April pausierten die Aktivitäten in Südisland nach dem ersten Ausbruch am Fimmvörduháls, bevor die heftigen Explosionen am Eyjafjallajökull einsetzten. Bei seinem letzten Ausbruch von Dezember 1821 bis Januar 1823 kam es am Eyjafjallajökull gelegentlich zu mehrtägigen Ruhephasen.

Seit Beginn der Eruptionen hatten die Aschewolken des Eyjafjallajökull für mehr als 100.000 gestrichene Flüge auf dem europäischen Kontinent gesorgt. Einige Fluggesellschaften mussten um finanzielle Staatshilfen bitten. (24. Mai 2010)


Hotelkette Hilton vertreibt isländisches Wasser

Darmstadt (Eldey.de) - Manager der Hotelkette Hilton haben in der vergangenen Woche entschieden, vorzugsweise isländisches Mineralwasser der Marke "Icelandic Glacial" in den mehr als 750 Hotels weltweit zu verwenden. Das Wasser der Firma Icelandic Water Holdings wurde als besonders hochwertig eingestuft. Geschäftsführer Jón Ólafsson sagte, er sei sehr stolz, dass eine so renommierte Hotelkette sich für Icelandic Glacial entschieden habe. (23. Mai 2010)


Wieder verstärkte Eruptionen am Eyjafjallajökull

Darmstadt (Eldey.de) - Nach einigen Tagen schwächerer Eruptionen haben sich die vulkanischen Aktivitäten am Eyjafjallajökull verstärkt. Seit dem Wochenende entwickeln sich wieder größere und dunklere Aschewolken über dem südisländischen Gletscher und die Schmelzwasser des Markarfljót sind zeitweise angestiegen und es konnten glühende Lavamassen an der Gletscherzunge Gígjökull beobachtet werden, an der der Markarfljót entspringt.

In der Nacht zum 4. Mai wurde über Irland der Flugverkehr wegen erhöhter Aschekonzentrationen eingestellt. Auch einige Flughäfen im Norden Schottlands, Nordirlands sowie auf den Färöer mussten geschlossen werden. Mittlerweile wurde der Flugverkehr jedoch wieder aufgenommen.

Ein erneutes Flugverbot über weiteren Teilen Europas wird unter den momentanen Verhältnissen jedoch nicht erwartet. Unterdessen einigten sich die Verkehrsminister der EU auf einheitliche Grenzwerte für Vulkanasche. Ein drei Stufen-Modell soll zukünftig über Starts und Landungen an europäischen Flughafen entscheiden. (04. Mai 2010)


Flughafen Keflavik wieder geöffnet

Keflavik Airport
www.kefairport.is am 26.04.2010 - Flugverkehr in Keflavik läuft langsam wieder an
Darmstadt (Eldey.de) - Nachdem das Flugverbot über weiten Teilen Europas in der vergangenen Woche wieder aufgehoben wurde, ist nun auch auf Island ein Ende der Behinderungen durch die Vulkanasche wieder in Sicht. Erste Flugzeuge konnten am Montag wieder starten und landen. Der internationale Flughafen in Keflavik war am Freitag letzter Woche gesperrt worden nachdem Winde die Asche des Eyjafallajökull in Richtung Westen getrieben haben. Einige kleinere Flugzeuge aus Schottland konnten jedoch nach Akureyri umgeleitet werden.

Über der Eruptionsspalte ist der Gletscher mittlerweile zu großen Teilen geschmolzen. Die gesamte Eismasse des Eyjafallajökull beträgt jetzt nur noch etwa 80 Prozent des ursprünglichen Volumens von vor dem Ausbruch. Dadurch entwickelt sich weniger Asche als zuvor und die Gefahr für ein erneutes Lahmlehen des Flugverkehrs ist damit geringer. Doch auch die Eruptionen selbst haben in ihrer Heftigkeit abgenommen. Die Aktivitäten sind jetzt ungefähr vergleichbar mit den ersten Eruptionen am Fimmvörduháls, die am 20. März einsetzten, erklärte der Geologe Magnús Tumi Gudmundsson gegenüber der Tageszeitung Morgunblaðið.

Mehr als einhundert ehrenamtliche Helfer des Isländischen Roten Kreuzes sowie eine Gruppe Freiwilliger, die sich über Facebook organisierten haben, begannen am Wochenende mit groß angelegten Aufräumarbeiten auf Höfen in Südisland. Die Polizei warnte nochmals davor, das großflächig gesperrte Gebiet um den Vulkan zu betreten. (26. April 2010)


Deutschland gibt grünes Licht für EU-Beitritt Islands

Darmstadt (Eldey.de) - Der Deutsche Bundestag hat mit großer Mehrheit seine Zustimmung zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen der Europäischen Union mit Island gegeben. Damit steht dem Beginn der Gespräche nichts mehr im Wege. Der Bundestagsabgeordnete und europapolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Link, sagte in einem Interview mit Fréttablaðið, Europa könne viel von Island lernen, beispielsweise im Umfeld der Fischereiwirtschaft. Das Verbot des Walfangs müsse jedoch bestehen bleiben und es dürfe in dieser Frage keine Kompromisse mit Island geben, so Link. Die Sprecher aller im Bundestag vertretenen Parteien begrüßen den Beschluss und würden eine Mitgliedschaft Islands in der EU begrüßen. (25. April 2010)


Vulkanausbruch führt zu Flugausfällen

Darmstadt (Eldey.de) - Nach Beginn der erneuten Eruptionen unter dem Eyjafjallajökull stieg im Laufe des Donnerstags eine Aschewolke in bis zu 11.000 Metern Höhe. Im Laufe des Tages bewegte sie sich in Richtung Südosten auf das europäische Festland zu. Dies führte zur Sperrung des Luftraums über Großbritannien und Skandinavien. Aber auch in Dänemark, den Niederlanden, Belgien und an einigen Flughäfen in Nordfrankreich mussten Flughäfen geschlossen werden. In Deutschland kam es tagsüber zu zahlreichen Flugausfällen. Die Aschewolke des Eyjafjallajökull bewegt sich nun weiter südostwärts und wird voraussichtlich auch in anderen Teilen Europas zu Behinderungen im Flugverkehr führen. Die Flughäfen in Hamburg und Berlin wurden am Donnerstagabend geschlossen. Der Gletschervulkan im Süden Islands stößt weiterhin mit unverminderter Stärke eine Wolke aus Lavaasche in die Atmosphäre. (15. April 2010)


Neue Eruptionen unter Eyjafjallajökull

Darmstadt (Eldey.de) - Nach einer kurzen Ruhephase sind die vulkanischen Aktivitäten am Eyjafjallajökull wieder in Gang gekommen. Nach einigen Erdbeben in der Nacht zum Mittwoch wurden am Morgen zunächst Dampfsäulen über dem Gletscher gesichtet und der Wasserspiegel von Gletscherflüssen stieg an. Während des Vormittags durchbrach der Vulkan das Eis. Seitdem erhebt sich eine mächtige Aschewolke über dem Eyjafjallajökull. Die neue Vulkanspalte verläuft in Nord-Süd-Richtung und befindet sich etwa acht Kilometer westlich der bisherigen Eruptionszone. Die neuen Ausbrüche sind nach angaben von Vulkanologen bis zu 20 Mal heftiger als die Aktivitäten in den vergangenen Wochen.

Schäden werden derzeit vor allem durch Schmelzwasser erwartet. An der Nordkante stürzten am Nachmittag bereits enorme Wassermengen ins Thorsmörk-Tal. Die Flut strömt nun entlang des Markarfljót in Richtung Südküste. Die Ringstraße wurde zwischen Hella und Skógar vorsichtshalber gesperrt und ein paar Brücken demontiert, um ihre Zerstörung durch die Fluten zu verhindern. Etwa 700 am Rande des Gletschers lebende Menschen sind mittlerweile evakuiert und der Binnenflugverkehr in Südisland eingestellt worden. (14. April 2010)


Vulkanausbruch kommt zur Ruhe

Darmstadt (Eldey.de) - Der isländische Zivilschutz hat am Montag die Gefahr durch den Vulkanausbruch am Fimmvörduháls zurückgestuft. Die Aktivitäten an der Vulkanspalte sind in den vergangenen Tagen stark zurückgegangen. Zwar hatte es in der Nacht zum Montag nochmals ein Erdbeben mit der Stärke 3,2 auf der Richterskala in der Region gegeben. Doch war am Montag nur noch ein leichtes Glühen in den Kratern zu sehen. am Dienstagnachmittag konnte keine glühende Lava mehr vom Flugzeug aus gesichtet werden. Lediglich einige Rauchsäulen stiegen aus dem Eruptionsgebiet auf. Es sei jedoch zu früh, um bereits von einem Ende des Ausbruchs zu sprechen, betonte der Geophysiker Magnús Tumi Gudmundsson gegenüber visis.is. Der Ausbruch ähnelte den Eruptionen auf Heimaey 1973 oder der Entstehung der Insel Surtsey in den 1960er Jahren. Deren Aktivitäten zogen sich über mehrere Monate - bei Surtsey sogar mehrere Jahre hin. Zurzeit untersuchen Wissenschaftler die umliegende Region auf vulkanische Gase. (13. April 2010)


Pizza Hut schließt Restaurants in Reykjavik

Darmstadt (Eldey.de) - Nachdem im vergangenen Jahr bereits die amerikanische Fastfood-Kette McDonalds ihre Restaurant in Island geschlossen hat, entschied nun auch Pizza Hut, ihre beiden Restaurants in Reykjavik aufzugeben. Das Restaurant in der Shopping Mall "Smáralind" in Kóparvegur solle jedoch weiterhin bestehen bleiben, heißt es seitens des Konzerns. Begründet wird die Entscheidung durch gestiegene Preise für die Zutaten sowie ein geändertes Konsumentenverhalten. Durch Wirtschaftskrise hätten vor allem Familien weniger Geld, um auswärts essen zu gehen, sagte die Geschäftsführerin von Pizza Hut Iceland, Thórdís Lóa Thórhallsdóttir. Gestiegene Einkaufspreise waren auch bei McDonalds der Grund für den Rückzug aus Island. Die isländischen Filialen kauften ihr Fleisch vorrangig in Deutschland. Durch die starkt in Mitleidenschaft gezogene Isländische Krone waren der Burger-Kette die Einkäufe im Euro-Raum zu teuer geworden. (13. April 2010)


Eruptionen weiterhin stabil

Darmstadt (Eldey.de) - Der Vulkanausbruch am Fimmvörduháls ist weiterhin stabil. Nachdem sich am Mittwoch eine neue 400 Meter lange Spalte geöffnet hat, schießen die Lavafontänen zweitweise bis zu 100 Meter in die Höhe. Der Vulkanologe Ármann Höskuldsson sagte in einem Interview mit dem isländischen Fernsehsender RUV, er sehe derzeit keine Anzeichen für einen Rückgang der Aktivitäten. Einen Ausbruch der benachbarten Katla hält er hingegen als unwahrscheinlich. Eine Eruption der Katla unter dem Myrdalsjökull hätte einen verheerenden Gletscherlauf mit Überschwemmungen an der Südküste zur Folge. (03. April 2010)



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