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Sehenswürdigkeiten in Südisland

Außerhalb der Hauptstadtregion und Akureyri in Nordisland ist das fruchtbare Südland der Landesteil mit den meisten Einwohnern und für isländische Verhältnisse relativ dicht besiedelt. Hier leben mit rund 27.000 Menschen etwa 8% der isländischen Bevölkerung. Im Süden trifft der Besucher aber auch auf einige der größten Attraktionen Islands. Auf dieser Seite finden Sie einen kleinen Landschaftsführer zu den wichtigsten Highlights in Südisland und entlang der Südküste bis Vík í Mýrdal. Zahlreiche Fotos mit weiteren Informationen und Sehenswürdigkeiten im Süden Islands finden Sie in den Bildergalerien Südland und Südküste.

Südland
Südisland

Thingvellir

Thingvellir in Südisland
Thingvellir

Thingvellir (isl. Þingvellir) ist sowohl geschichtlich, als auch geologisch ein interessantes Ausflugszel. An einer kilometerlangen Spalte kann man deutlich erkennen, wie hier die Kontinentalplatten von Eurasien und Amerika auseinander driften - jährlich zwei Zentimeter im Durchschnitt. Unweit des mittelalterlichen Parlamentsplatzes von Thingvellir fällt der Wasserfall Öxaráfoss über die kontinentale Bruchkante zwölf Meter in die Tiefe.

Ein großer Teil der isländischen Geschichte hat sich in Þingvellir abgespielt. Im Jahr 930 versammelte sich hier das isländische Volk und gründete eine der ersten freien Republiken der Welt. Ein Mal im Jahr tagte dann das Althingi, eine traditionelle gesetzgebende Versammlung, die sowohl gesetzgeberische als auch Gerichtsbarkeitsfunktionen hatte. Jeder Isländer konnte seine Anliegen vortragen und ein Gerichtsurteil verlangen. Die zweiwöchigen Versammlungen wurden aber auch als eine Art Volksfest gefeiert, bei denen u.a. Ehen vereinbart wurden. An diesem historischen Ort fanden auch in der Neuzeit bedeutende Ereignisse statt. So wurde beispielsweise am 17. Juni 1944 in Thingvellir die heutige Repubik Island ausgerufen.

Im Jahre 1928 wurde die Ebene bei Þingvellir zum Nationalpark ernannt, und im Sommer 2004 erklärte die Unesco den historischen Ort zum Weltkulturerbe der Menschheit.

Geysir

Strokkur
Strokkur

Geysir ist eigentlich der Eigenname einer einzelnen Springquelle im Haukadalur (isl. Habichtstal) und bedeutet soviel wie „hervorsprudeln”. Diese Springquelle gab allen anderen ihrer Art ihren Namen. Der Geysir hatte am Anfang des 20. Jh. seine Tätigkeiten eingestellt. Durch schwere Erdbeben im Juni 2000 wurde der große Geysir wieder aktiv und eruptierte seitdem wieder gelegentlich. Inzwischen ist die Aktivität aber wieder selten geworden.

Wesentlich zuverlässiger in seiner Tätigkeit ist der kleine Nachbar des Geysir - der Strokkur (isl. Butterfass). In regelmäßigen Abständen von ca. 10 Minuten schleudert dieser Wasser und Dampf bis über 25 Meter in die Höhe. Erstmals wissenschaftlich erklärt wurde die Funktionsweise von Geysiren von dem deutschen Chemiker Robert Bunsen im 19. Jahrhundert. Er erklärte sich das Phänomen der Springquellen so, dass das weit über 100°C heiße Wasser im Geysir-Schacht durch eine plötzliche Druckentlastung schlagartig anfängt zu sieden. Der nach oben strebende Dampf reißt dabei die darüber liegende Wassersäule in die Höhe.

Gullfoss

Gullfoss
Gullfoss

Der mächtige Gullfoss (Goldener Wasserfall) zählt eindeutig zu den schönsten Wasserfällen des Landes. Hier stürzt die Hvítá (Weißer Fluss) über zwei Kaskaden 32 m in die Tiefe. An dieser Stelle der Hvítá liegt die durchschnittliche Wasserführung bei 109 m³/sek. Während der Frühjahrsschmelze und bei gleichzeitig hohem Niederschlag erreichen die Wassermassen jedoch bis zu 2.000 m³/sek. Im weiteren Verlauf hat der Fluss eine 3-4 km lange Schlucht gegraben, die stellenweise bis 70 m tief ist.

Im Jahre 1907 verabschiedete die isländische Regierung ein Gesetz (Fossalög), um Flüsse und Wasserfälle davor zu schützen, von ausländischen Firmen zur Energiegewinnung gekauft zu werden. Das Gesetz erwies sich allerdings als unzureichend, da isländische Aktiengesellschaften das Nutzungsrecht an den Flüssen und Wasserfällen zwar erwerben konnten, doch der Kauf der Aktien dieser Unternehmen durch Ausländer weiterhin möglich war. Anlass zu den gesetzlichen Regelungen war die Tatsache, dass sich in den Jahren 1906-1907 ein Engländer darum bemühte, Eigentum an dem Wasserfall Gullfoss zu erlangen. Dem Einsatz von Sigriður Tómasdóttir, die Tochter des hier ansässigen Bauern vom Hof Brattholt, ist es zu verdanken, dass heute kein Kraftwerk an diesem einzigartig schönen Wasserfall steht. Ihr zu Ehren wurde ein Gedenkstein am unteren Parkplatz errichtet. Der Gullfoss und seine nähere Umgebung wurde 1979 unter Naturschutz gestellt.

Hveragerði

Hveragerði, der Garten der heißen Quellen, ist charakterisiert durch seine zahlreichen Gewächshäuser. In ihnen sprießen zahlreiche tropische Pflanzen und allerlei Gemüsesorten. So findet man in der 1.700 Einwohner zählenden Stadt beispielsweise die nördlichste Banane der Welt. Das erste Gewächshaus wurde hier übrigens nicht von einem Isländer, sondern von einem deutschen Gärtner errichtet. Im östlichen Teil der Stadt steht auch eine Klinik des isländischen Naturheilkundeverbandes, die u.a. Schlamm- und Schwefelkuren anbietet.

Hekla

Hekla
Hekla

Einer der bekanntesten und meist aktivsten Vulkane Islands ist die Hekla. Der Name bedeutet soviel wie "Haube", da der Gipfel des 1.491 Meter hohen Bergrückens stets von einer Schneehaube bedeckt ist. Die Eruptionen des Vulkans waren in der Geschichte Islands immer gefürchtet. Im Mittelalter nahm man sogar an, dass hier der Eingang zur Hölle sei.

Im Jahr 1104 zerstörte ein Ausbruch zahlreiche Höfe und machte das umliegende Weideland unbrauchbar. Zu dieser Zeit hat die Hekla eine geologisch neue Phase ihrer Aktivität begonnen. Sie befindet sich seitdem im Übergang von einem Spaltenvulkan zu einem Stratovulkan. Der heftigste Ausbruch in jüngerer Zeit fand im Jahr 1947 statt. Die Aschewolke erreichte damals eine Höhe von 30 km und ging in England und Finnland nieder. Auch in Deutschland konnten Aschespuren der Eruption ausgemacht werden. Zudem wurde relativ viel Lava gefördert, die den Berg um rund 50 Meter erhöhte. Die Aktivitäten hielten der Hekla hielten elf Monate an. Der bisher letzte Ausbruch der Hekla fand im Februar 2000 statt. Die Eruptionssäule aus Asche und Dampf erreichte eine Höhe von fast 15 km.

Eine Besteigung der Hekla ist möglich, ist aber mühsam und kostet einige Zeit. Von der Gipfelregion hat man einen Ausblick über das Südland sowie das südliche Hochland mit dessen Gletscherregionen.

Þjórsárdalur und Umgebung

Hjálparfoss
Hjálparfoss

Das Tal Þjórsárdalur liegt im Nordosten des isländischen Südlandes. Bekannt ist dieses Tal für seine zahlreichen Ausgrabungen alter Höfe, die bei dem gewaltigen Vulkanausbruch der Hekla im Jahre 1104 verschüttet worden sind. Sehenswert ist insbesondere die Ausgrabungsstätte des Hofes Stöng, dessen Ruine überdacht wurde und zur Besichtigung freigegeben ist. Von hier aus lassen sich auch einige Wanderungen in das Þjórsárdalur unternehmen. Die Wege führen durch ungewohnt üppige Vegetation zu zahlreichen Wasserfällen, die von kunstvollen Basaltsäulen umgeben sind, wie beispielsweise in der Schlucht Gjáin und am Wasserfall Hjálparfoss südlich der Hauptstraße. Eine Wanderung zum dritthöchsten Wasserfall Islands, dem Haífoss, erfordert etwas Erfahrung. Gelegentlich müssen auf dieser etwa fünfstündigen Wanderung Bäche durchwatet werden.

Seljalandsfoss und Skógafoss

Die Besonderheit des hübschen 65 Meter hohen Seljalandsfoss ist eine Einbuchtung in der Felswand hinter den Wasserfall. Diese ermöglicht es dem Besucher auf einem etwas glitschigen Weg hinter den Wasserfall zu gehen. Vor einem solchen Spaziergang hinter den sehr viel mächtigeren Skógafoss (Fallhöhe 62 m), der einige Kilometer weiter östlich eine ehemalige Steilklippe herabstürzt, muss jedoch dringend gewarnt werden. Einer Legende zufolge soll hinter dem Fall ein wertvoller Goldschatz lagern. Es scheint fast, als könnte man das Gold in der Nachmittagsonne in Form eines farbenfrohen Regenbogens hinter dem Wasserfall leuchten sehen.

Skógafoss
Skógafoss

Viele isländische Ortsnamen deuten auf die gedankenlose Rodung durch die ersten Siedler im 9. und 10. Jahrhundert hin. Manche Orte, wie beispielsweise auch der Skógafoss ("Waldwasserfall"), die aufgrund ihres Namens auf bewaldetes Gebiet hinweisen (-skógur, -mörk, -holt), sind heute nur noch von einer spärlichen Vegetation bedeckt. Die Namen erhielten diese Gebiete in der Zeit der Landnahme. Doch schon bald nach der Besiedlung wurden weite Teile der isländischen Baumbestände zur Holzgewinnung gerodet. Insbesondere um der starken Erosion entgegenzuwirken, hat man in den letzten Jahrzehnten mit groß angelegten Projekten die Wiederaufforstung Islands gestartet.

Einen Besuch des Heimatmuseums in Skógar sollte man sich keineswegs entgehen lassen. Der Direktor des Museums, Þórður Tómasson, klärt gerne jeden Besucher über einzelne Stücke seiner Sammlung auf. Bereits im Alter von 14 Jahren hatte er begonnen, diese Schmuckstücke isländischer Geschichte zusammenzutragen. Hier lassen sich über 6.000 Exponate aus vergangenen Zeiten bewundern. Auch das dazugehörige Freilichtmuseum bietet einen Einblick in die Lebensweise der Isländer in den letzten Jahrhunderten.

Vík í Mýrdal

Schwarzer Strand bei Vík
Schwarzer Strand bei Vík

An der Südspitze Islands liegt das 350 Einwohner zählende Dorf Vík. Hier befindet sich nach Angaben eines US-Magazins einer der zehn schönsten Strände der Welt. Der Schwarze Strand mit seinem reichen Vogelleben gehört tatsächlich zu den Highlights der isländischen Südküste. Der kilometerlange Sandstrand und die hier befindlichen Steilklippen lädt zum verweilen ein. Seit September 2002 befindet sich an diesem Ort auch eine Gedenkstätte, die zusammen mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven errichtet wurde und an die über 1.000 Seeleute erinnert, die auf deutschen Fischereidampfern in isländischen Gewässern ihr Leben verloren. Zugleich soll aber auch den zahlreichen isländischen Helfern gedankt, die sich stets für die verunglückten deutschen Fischer einsetzten und vielen das Leben retten konnten.



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