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Eine Inselzeitreise auf die Westmännerinseln

von Sonja Hand

Homepage: www.inselzeitreisen.de

Es scheint wieder ein schöner isländischer Sommertag zu werden. Vergnügt sitzen die acht Inselzeitreisenden am Frühstückstisch, die Rucksäcke und Schuhe für die heutige Wanderung fertig geschnürt. Im Gepäck auch die Vorfreude, zum ersten Mal im Leben einen noch heißen Vulkan zu erklimmen - und das auch noch ohne übermenschlich sportliche Anstrengung! Und nach der Mittagspause am Krater geht's zu Gunnar und seinen Islandpferden, die schon darauf warten, die Reiter durch ihre Heimat zu tragen.

Gestern nachmittag brachte die Fähre die kleine Gruppe auf die Westmännerinseln, bereits am ersten Abend gab es viel zu erzählen, da eigentlich alle bereits seit mehreren Tagen in Island sind. Conni schwärmt von ihrer Reise mit einer deutschen Wandergruppe zum Myvatn. Auf der Rückfahrt durch's Hochland wurden sie vom Nebel überrascht und sie könnte schwören, daß sie einige Trolle gesehen hat. Beate und Sylvia haben zunächst Reykjavik erkundet und wollen dann nach der Woche auf Heimaey noch einen Tag in der Blauen Lagune ausspannen. Die übrigen kennen sich schon aus Deutschland, ihre Liebe zu den treuen Islandpferden hat sie auf einem Hof bei Schleswig zusammengeführt. Sie waren sechs Tage gemeinsam auf Snaefellsnes unterwegs - zu Pferd! Jetzt wollen sie neben der Landschaft auch noch die isländische Kultur und Geologie kennenlernen, bevor ihr Urlaub zu Ende geht.

Sich ZEIT lassen, ZEIT haben! Das ist es, was allen Inselzeitreisenden gemeinsam ist. Auch, wenn der Job es nicht zuläßt, mehr als 10 Tage Urlaub am Stück zu nehmen, eine schnelle Rundreise um Island herum bringt einem die Insel nicht näher. Zurück im Alltag wundert man sich über so manches Photo, das man bei den kurzen Photostopps gemacht hat.

Vestmannaeyjar

Die Inselgruppe der Vestmannaeyjar liegt wenige Kilometer vor der Südküste Islands. Heimaey, die größte und einzig bewohnte Insel des Archipels, bietet auf überschaubarer Fläche fast alles, was auf der Hauptinsel Island durch viele Kilometer Ringstraße voneinander getrennt ist: aktive Vulkane (der Eldfell ist erst 1973 entstanden), die größte isländische Kolonie Lundis (wie der Papageitaucher auf Isländisch heißt), Wale, Blick zum Gletscher Eyjafjallajökull an der Südküste Islands, Islandpferde und eine besondere Spezies Isländer (worauf diese auch sehr stolz sind!). Dieses Kleinod im Nordatlantik ist vom Tourismus noch immer nicht entdeckt worden, Tagestouristen besteigen den noch dampfenden Vulkan Eldfell, besichtigen die Ausgrabungsstätte Pompeji des Nordens und verlassen die Insel dann wieder. Doch Heimaey hat so viel mehr zu bieten!

Gemeinsam und in einem gemütlichen Tempo wandern wir quer über die Insel, wobei Sie viel über Vulkane lernen. Wir haben genügend Zeit, um stundenlang in riesigen Papageitaucher-Kolonien zu sitzen und einfach die Seele baumeln zu lassen oder die anderen Westmännerinseln mit ihren Basstölpel-Kolonien vom Boot aus zu betrachten, das Mitte Juli oft von neugierigen Orca-Familien umschwommen wird. Isländische Lieder und Geschichten von Elfen und Trollen runden die intensiven Naturerfahrungen ab.

Beate und Sylvia haben gerade ihr Abitur hinter sich und dachten eigentlich, daß Island viel zu teuer sei. Aber da der Inselzeitreisende den Standard der Unterkunft wählen kann und die beiden sich für die modern ausgestattete Jugendherberge (war bis 2007 ein Gästehaus) entschieden, können sie sich sogar die zusätzlichen Tage in Reykjavik noch leisten. Erst zögerten sie, da sie sich eigentlich keiner Gruppe anschließen wollten. Aber dann dachten sie, bei einer maximalen Gruppengröße von 12 Leuten ist man ja irgendwie unter sich. Und, ganz ehrlich, nach den wenigen Stunden, die sie jetzt die übrigen Reisenden kennenlernen konnten, müssen sie erstaunt feststellen, daß sie toll zusammen passen und sicher viel Spaß zusammen haben werden. Aber klar, wie sollte es anders sein?! Jemand, der eine Reise macht, um Island und die Isländer (sowohl Menschen als auch Pferde) ganz ohne laufende Motoren und drängelnde Reiseleiter kennenzulernen, kann ja gar nicht so anders sein als sie selbst! Ihren Flug haben sie übrigens selber gebucht, da sie ja länger bleiben wollten als nur eine Woche.

Nach dem Frühstück im Hotel ziehen die acht Inselzeitreisenden gemeinsam mit ihrer privaten Vulkanologin und Geschichtenerzählerin Sonja los, um die Insel zu erkunden. Sie überlegen jetzt bereits, ob sie abends zusammen in einem der Restaurants essen sollen oder ob man lieber, der Reisekasse zuliebe, im Gästehaus oder der Jugendherberge zusammen kocht. Aber das kann man ja später noch entscheiden, die Lebensmittelgeschäfte liegen alle in der Nähe der Unterkünfte, die sich ebenfalls alle in einer Straße, sogar in Sichtweite zueinander befinden. Gespannt sind alle auf den kulinarischen Ausflug am Mittwochabend. Was die Isländer wohl so essen?

Der Weg auf den Vulkan war gar nicht so schlimm. Während Conni wie eine Bergziege hinaufkletterte, ließ Susanne sich Zeit, um zwischendurch zu verschnaufen und den Ausblick zu genießen. Außerdem wußte sie ja, daß oben eine ausgiebige Mittagspause gemacht wird, also mußte sie auch nicht das Gefühl haben, die anderen zu bremsen. Oben zeigte Sonja ihnen dann den Bereich, in dem der Boden noch besonders warm ist. Mit Unterbodenwärme und Sommersonne, die den Fleecepulli überflüssig macht, sitzen die Inselzeitreisenden auf dem Kraterrand und genießen den Ausblick zur Südküste Islands.

Und morgen? Morgen geht's zu der größten Kolonie von Papageitauchern! Da wollen alle dabei sein. Zum Glück ist ja die Insel nicht so groß, so daß man, wenn man möchte, jeden Abend als Tagesabschluß einen Ausritt auf einem der Islandpferde machen kann.

Wenn Sie mehr über Westmännerinseln und die Isländer erfahren möchten, dann besuchen Sie mich doch mal auf meiner Homepage! ZEIT, um Island mit allen Sinnen zu erleben, um die Menschen und ihre Lieder kennenzulernen, um inmitten einer Kolonie Papageitaucher zu sitzen, um vom Gipfel eines Vulkans die Sonne untergehen zu sehen, um Geschichten um Elfen und Trolle zu lauschen, um in die geologische und historische Vergangenheit zu reisen, um die Seele baumeln zu lassen.

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