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Isländische Kunst

Die ersten Siedler Islands brachten die norwegische Volkskunst mit auf die Insel im Nordatlantik. Die damaligen Wikinger waren künstlerisch hoch begabt. Jedoch sind in Island nicht mehr viele Exponate jener Zeit zu finden.

Baudenkmäler der Besiedlungszeit sind in Island so gut wie keine mehr vorhanden. Viele wurden durch Vulkanausbrüche oder das rauhe Klima im Laufe der Jahrhunderte vernichtet. Einige Ausgrabungen von Fundamenten oder Nachbauten lassen sich jedoch in Freilichtmuseen vereinzelt noch finden. So beispielsweise der Hof ‘Stöng’ im Süden Islands. Dieser Hof wurde offensichtlich im Jahre 1104 bei einem heftigen Ausbruchs des Vulkans Hekla zerstört. Dies zeigten die geologischen Untersuchungen der vulkanischen Aschen. Nach etwas Suche lassen sich auch Fundamente eines Hofes nordöstlich des Wasserfalls Gullfoss finden. Dieser Hof war offensichtlich das nördlichste Gehöft auf der Ostseite des Flusses Hvítá. Nach der Entdeckung Amerikas durch Leifur Eriksson brachte dort im 10. Jahrhundert eine Frau den ersten Europäer auf amerikanischem Boden zur Welt. Dieser erste ‘Amerikaner’ bewohnte mit großer Wahrscheinlichkeit ein Haus in der näher des heutigen Freilichtmuseums Glaumbær in Nordisland. Die Fundamente dieses Hauses wurden 2002 von Archäologen der University of California entdeckt.

Zwar fanden sich unter den ersten Siedler Islands schon einige Künstler, die versuchten die Malkunst zu pflegen. Jedoch stagnierte die Bildkunst nach Ende des isländischen Freistaates weitgehend. Eine wirkliche Entwicklung der Malerei setzte erst in der Neuzeit ein. Der erste isländische Künstler, der versuchte von seinen Arbeiten zu leben, war Sigurður Guðmundsson (1833-74). Ein wirklicher Erfolg stellte sich für ihn jedoch nicht ein. Er verhungerte ausgerechnet in dem Jahr, in dem Island das 1000jährige Jubiläum seiner Besiedlung feierte. Als erster moderner Maler kann Þórarinn B. Þorláksson (1867-1924) betrachtet werden. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewann die isländische Malerei mit den Künstlern Ásgrímur Jónsson, Jón Steffansson und Jóhannes S. Kjarval zunehmend an Bedeutung.

Auch in anderen Bereichen entwickelte sich die isländische Kunst erst in den letzten zwei Jahrhunderten. Während die Holzschnitzerei im 20. Jahrhundert in ihrer Entwicklung stagnierte, entwickelten sich in dieser Zeit die Bildhauerei und die Gold- und Silberschmidekunst über die Landesgrenzen hinaus.



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