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Isländische Nationalhymne

Islands Nationalhymne wird im Isländischen als Lofsöngur (dt. Lobgesang) bezeichnet. Komponiert wurde die Melodie von dem Pianisten Sveinbjörn Sveinbjörnsson (1847-1927). Der Text stammt von dem Nationaldichter und Pfarrer Matthías Jochumsson (1835-1920), der die Strophen anlässlich des 1000-jährigen Jubiläums der Besiedlung Islands im Jahr 1874 verfasst. Uraufgeführt wurde das Stück bei einem Festgottestdienst in der Domkirche von Reykjavik. Bei den gleichen Feierlichkeiten erhielt Island von dem dänischen König Christian IX. seine erste moderne Verfassung. Der Text entstand in Anlehnung an Psalm 90 der Bibel, auf den in der Predigt des Festgottestdienstes mehrfach Bezug genommen wurde.

Der Lobgesang besteht in seiner Originalfassung aus drei Strophen. Jedoch wird in der Nationalhymne nur die erste Strophe gesungen. Offiziell ist diese per Gesetz erst seit 1983 der Text der isländischen Nationalhymne. Zuvor galt Eldgamla Ísafold von Bjarni Thorarensen als Hymne. Aufgrund seiner größeren Beliebtheit hat sich jedoch zunehmend der Lobgesang durchgesetzt.

Originaltext (1. Strophe):

Ó, guð vors lands! Ó, lands vors guð!
Vér lofum þitt heilaga, heilaga nafn!
Úr sólkerfum himnanna hnýta þér krans
þínir herskarar, tímanna safn.
Fyrir þér er einn dagur sem þúsund ár
og þúsund ár dagur, ei meir:
eitt eilífðar smáblóm með titrandi tár,
sem tilbiður guð sinn og deyr.
Íslands þúsund ár,
Íslands þúsund ár,
eitt eilífðar smáblóm með titrandi tár,
sem tilbiður guð sinn og deyr.

Übersetzung:

Oh, Gott unseres Landes! Oh, unseres Landes Gott!
Wir verehren deinen heiligen, heiligen Namen!
Aus den Sonnensystemen der Himmel weben deine Krone
deine Legionen, der Zeiten Versammlung!
Für dich ist ein Tag wie tausend Jahre,
und tausend Jahre ein Tag, nicht mehr,
ein Blümchen der Ewigkeit mit zitternden Tränen,
das zu seinem Gott betet und stirbt.
Islands tausend Jahre,
Islands tausend Jahre,
ein Blümchen der Ewigkeit mit zitternden Tränen,
das zu seinem Gott betet und stirbt.

Text: Matthías Jochumsson (1835-1920)
Musik: Sveinbjörn Sveinbjörnsson (1847-1927)



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