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Sehenswürdigkeiten in Westisland

Fährt man von Reykjavik aus nach Norden, erreicht man die Fjorde und Halbinseln Westislands. In diesem Landesteil leben etwa 23.000 Menschen und somit 7% der isländischen Bevölkerung. Die Westfjorde sind nach der Landflucht der letzten Jahrzehnte mit nur 7.000 Einwohnern sehr dünn besiedelt. Auf dieser Seite stellen wir Ihnen einige Highlights in Westisland vor. Zahlreiche Fotos mit weiteren Informationen und Sehenswürdigkeiten finden Sie in unseren Bildergalerien Westisland, Snæfellsnes und Westfjorde

Westisland
Westisland

Hraunfossar

Hraunfossar
Hraunfossar

Westlich des Langjökull, dem zweitgrößten Gletscher Islands, nicht weit von Húsafell, stürzen über eine Strecke von einem Kilometer unzählige kleine Bäche aus einer Felswand in den Fluss Hvitá und bilden die Hraunfossar. Der obere Teil dieser Felswand besteht aus wasserdurchlässiger Lava des Hallmudarhraun, einem Lavastrom, der von rund 1200 Jahren ausgeflossen ist. Der untere Teil besteht aus einer wasserundurchlässigen Basaltschicht. Nach dem Versickern fließt das Wasser auf dem Basalt unterirdisch weiter und tritt schließlich aus der Felswand hervor.

Die Höhlen im Hallmudarhraun

Von den Hraunfossar ostwärts erstreckt sich das etwa 1.200 Jahre alte Lavafeld Hallmundarhraun, in dem sich die größten isländischen Höhlen befinden. Sie entstanden, als sich die Lava an der Oberfläche und am Rand abkühlte, die noch flüssige Lava im inneren des Lavastroms aber durch das Brechen eines natürlichen Staudamms plötzlich weiter fließen konnte. Zurück blieben U-Bahnschacht ähnelnde Höhlengänge.

Die bekanntesten Höhlen sind Stefánshellir und Surtshellir. Letztere hat zwei Eingänge, die durch Deckeneinbrüche entstanden sind. Bei einem Gang durch die Höhle sind gute Taschenlampen und warme Kleidung unbedingt erforderlich. Auch Handschuhe sind zu empfehlen, da das Begehen der Höhle vorwiegend mit Klettern über Basaltblöcke verbunden ist. Dabei kann man sich an den scharfkantigen Felsen ernsthafte Verletzungen zuziehen. Daher sollte man die Höhlen auch keinesfalls alleine betreten. Da sie relativ selten besucht werden, ist im Falle einer Verletzung nicht mit schneller Hilfe zu rechnen.

Halbinsel Snæfellsnes

Kirkjufell
Kirkjufell auf Snæfellsnes

Eine ca. 300 km lange Fahrt um die Halbinsel Snæfellsnes zeigt "Island en miniature", so wird die Halbinsel jedenfalls häufig beschrieben. An ihrer westlichen Spitze liegt der Snæfellsjökull. Dieser 11 qkm große Gletscher bedeckt einen 1.446 m hohen Stratovulkan. Es heißt, der Berg habe eine "magische" Ausstrahlung und Anziehungskraft. Jules Vernes wählte ihn in seinem bekannten Roman "Reise zum Mittelpunkt der Erde" als Einstieg in das Erdinnere. Auch in dem Roman "Am Gletscher" des isländischen Autors und Nobelpreisträgers Halldór Laxness spielen sich am Fuße des Gletschers mysteriöse Dinge ab, die nicht irdisch zu sein scheinen.

Die Erstbesteigung des Snæfellsjökull fand erst im Jahre 1754 durch zwei in Kopenhagen studierende Isländer statt. Heute ist eine Besteigung kein großes Problem, jedoch ist im Sommer vermehrt mit Gletscherspalten zu rechnen. Die günstigste Zeit für eine Besteigung ist in den Monaten von März bis Mai. Bei klarem Wetter kann man von hier bis Reykjavík sehen.

An der Nordküste der Halbinsel liegt der kleine Fischerort Ólafsvík (1.080 Einwohner). Er war der erste Ort Islands, der vom dänischen König eine offizielle Handelslizenz erhielt. Bei einem kurzen Aufenthalt lohnt sich ein Besuch des Seemannsgartens. Weiter östlich auf der Halbinsel passiert man den 436 Meter hohen Berg Kirkjufell. Er ist das Wahrzeichen der rund 850 Einwohner zählenden Stadt Grundarfjörður am Ende des gleichnamigen Fjordes.

Die Westfjorde

Die Nordwest-Halbinsel ist für isländische Verhältnisse geologisch relativ alt. Die Eiszeitgletscher des Pleistozän haben hier tiefe Fjorde in das Hochplateau geschnitten. Der vom Hochland abgesehen am dünnsten besiedelte Teil Islands ist vom Tourismus kaum erschlossen. Zwar findet man hier nicht die dramatischen Naturschauspiele, die man entlang des zentralisländischen Grabens bewundern kann, doch ist diese Gegend deshalb nicht weniger interessant.

Látrabjarg

Papageitaucher
Papageitaucher bei Látrabjarg

Insbesondere an den Vogelklippen von Látrabjarg, dem westlichsten Punkt Europas, lassen sich unzählige Seevögel beobachten. Vor allem der Papageitaucher ist hier im Vergleich zu anderen Gegenden des Landes ungewöhnlich zutraulich. Als einer der größten Vogelfelsen Islands erstreckt sich die über 400 m hohe Steilwand 14 km die Küste entlang. Vom Parkplatz aus lassen sich hier Spaziergänge und Wanderungen beliebiger Länge unternehmen.

Dynjandi

Auf dem Weg von Látrabjarg in Richtung Norden befindet sich eine weitere Sehenswürdigkeit der Halbinsel. Am Ende des Borgarfjörður stürzen mehrere Wasserfälle, darunter auch der "Bergwasserfall" Fjallfoss (Dynjandi) rund 100 Meter über mehrere Kaskaden in die Tiefe. Wenige Kilometer weiter befindet sich der Pfarrhof Hrafnseyri, auf dem Jón Sigurðsson, der Begründer der isländischen Unabhängigkeitsbewegung im 19. Jahrhundert geboren wurde. Es lohnt sich, das dort angeschlossene Museum zu besuchen. Wer die Aussicht auf die Fjordlandschaft dieser Gegend genießen möchte, sollte auf dem Weg nach Ísafjörður einen Aufstieg auf den Aussichtsberg Sandafell nicht verpassen. Auf der Ostseite des Berges führt auch eine Jeeppiste auf den Gipfel.

Ísafjörður

Ísafjörður
Blick auf Ísafjörður

Mit 3.000 Einwohnern ist Ísafjörður die "Metropole" der Westfjorde und Zentrum der Fischindustrie dieser Region. Die Kleinstadt ist von 700 m hohen Steilwänden umgeben. Eine Sandbank bietet dem Hafen einen idealen Schutz vor dem tobenden Meer. Von Ísafjörður aus fahren in den Sommermonaten häufig Boote auf die andere Seite des Fjordes, wo sich ein wunderschönes und einsames Wandergebiet befindet: Hornstrandir im nördlichsten Teil der Westfjorde ist schon seit langer Zeit nicht mehr bewohnt. Sowohl hier, als auch an der Küste südlich von Hólmavík trifft man immer wieder auf Treibholz, das von Sibirien nach Island gelangt ist. Auf der nahezu baumlosen Insel war dieses Holz insbesondere in früheren Jahrhunderten ein wertvolles Gut.



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